
Warum La Palma?
Ich bin ein Mensch der gerne viel und ganzjährig draußen (outdoor) unterwegs ist. Hier auf La Palma sind Aktivitäten das ganze Jahr über möglich. Darüber hinaus gibt es hier die verschiedenste Arten von Landschaften und Vegetationen.
Es gibt Berge, karge Lavafelder, Kiefern- und Lorbeerwälder und das Meer. Morgens kann man Bergwandern, mittags ins Meer zum Schnorcheln und abends in einem Restaurant sitzen und den Tag ausklingen lassen.
Ich bin sehr vielseitig und liebe Abwechslung. Bemerkenswert ist die Ruhe, die es hier auf der Insel gibt. Ich genieße die Stille. Es geht hier weniger hektisch zu.
Besonders der Norden der Insel gefällt mir gut. Richtig kennenlernen konnte ich den Norden auf einer mehrtägigen Wanderung von Tijarafe bis nach Barlovento. Übernachtet habe ich unter freiem Sternenhimmel (der hier einfach grandios ist).
Die Wanderung führte durch ein Barranco nach dem anderen. Der anspruchsvolle Wanderweg brachte mich an meine eigenen Grenzen. Da ich nicht ganz schwindelfrei bin, und es oftmals direkt neben dem Weg tief hinab in die Schlucht ging, hatte ich gut zu tun einen Fuß vor den anderen zu setzen.
Eigentlich kann man den Wanderweg stellenweise nicht mehr als Weg bezeichnen. An einigen Stellen musste man richtig über Steine Klettern, und seitlich davon ging es steil hinab. Diese gefährlichen Stellen sind jedoch in Wanderkarten eingezeichnet, so dass man sich darauf vorbereiten kann. Und ein bisschen Abenteuer gehört einfach mit dazu.
Die Wanderung habe ich filmisch dokumentiert und die Videos auf meinem YouTube Kanal Bananeninsel veröffentlicht.
Eigentlich wollte ich nach meiner Wanderung im Norden eine Tour in den Süden machen. Von La Punta nach Fuencaliente. Ich kenne dort eine schöne kleine Höhle am Meer in der ich übernachten wollte. Das ganze wollte ich auch filmisch festhalten, aber dann kam der Vulkanausbruch dazwischen.
Vom Naturfilmer zum Vulkan Reporter:
Es war gerade Sonntagnachmittag. Ich hatte meinen Rucksack gepackt und war bereit für eine kleine Wanderung. Als ich auf die Terrasse ging und nach Süden blickte sah ich eine große, dicke Wolke am Himmel. Ähnlich einem riesigen Pilz. Da ist mir sofort klar gewesen: “VULKANAUSBRUCH”. Wir waren ja vorgewarnt gewesen, aber dass es so plötzlich kommt, das hätte ich nicht gedacht.
“Bin ich doch auf die Insel gekommen, weil es hier so “sicher” ist. Keine großen Industrieanlagen oder Atomkraftwerke. Die einzige Gefahr ein Vulkanausbruch. Aber das wird ja erst in den nächsten 100 oder 1000 Jahren stattfinden.” So dachte ich zumindest damals noch.
Ich erinnere mich genau, wie ich damals das Museum vom Teneguia Vulkan in Los Canarios besucht habe. Dass so etwas nochmal passieren könnte, konnte ich mir nicht vorstellen.
So blickte ich also wie gebannt auf die Aschewolke des neu ausgebrochenen Vulkans an diesem Sonntagnachmittag. Mein erster Impuls war es nach meiner Familie zu schauen, zu wissen, wo jeder gerade ist und ob er in Sicherheit ist. Danach habe ich den Nachbarn Bescheid gegeben. Danach schnappte ich mir zitternd vor Aufregung meine Kamera und filmte das große Gebilde am Himmel. Wenige Minuten später habe ich die Aufnahmen auf meinem YouTube Kanal hochgeladen.
Von Anfang an gab es ein großes Interesse an den Aufnahmen / Videos. Am gleichen Tag (Sonntag) bin ich dann abends zum El Time um mir selbst ein Bild vom Vulkanausbruch (damals war es ja wohl noch kein Vulkan, zumindest gab es da noch keinen so mächtigen Kegel wie jetzt). Und seit diesem Tag bin ich zweimal am Tag (Frühen Nachmittag und Abend) auf dem Berg um den Vulkan zu filmen um über das aktuelle Geschehen zu berichten. Sechs Tage die Woche außer Samstag.
Bei meinen Reportagen ist es mir wichtig Ruhe zu bewahren und ohne übertriebene Dramatik zu zeigen, was ich hier im Moment gerade beobachten kann. Auf der Insel passiert gerade eine große Katastrophe, die bereits vielen Menschen den Lebensraum und alles Hab und Gut genommen hat, dennoch geht das Leben hier weiter.
Ich habe großen Respekt vor den Palmeros, wie sie mit diesem Vulkanausbruch umgehen und damit einfach leben “müssen”. Es ist ja nicht die einzige Katastrophe hier.
Die Insel und die Einwohner werden bestimmt auch diese Katastrophe meistern. Und danach wird es hier schöner werden als je zuvor. So hoffe ich zumindest.
Infos zur Person:
Benjamin Claussner, Jahrgang 1978, glücklich verheiratet und Vater von zwei Mädchen (11 und 13 Jahre)
Berufsausbildung:
Koch (Insel Mainau im Bodensee)
Ich bin als Koch viel in der Welt herumgereist und habe in den verschiedensten Hotels und Restaurants gearbeitet. (USA, Kanada, London, Malta, Schweiz, Österreich, Frankreich)
YouTube Videos drehe- und veröffentliche ich seit 2012
Hobbys:
Reisen, Wandern, Spazieren gehen, Schwimmen, Schnorcheln, Mountain Bike
Ich bin ein “Naturbursche” und mag es im Wald zu übernachten und Abends an einem Lagerfeuer zu sitzen. Ich interessiere mich dafür, wie man sich aus der Natur ernähren und heilen kann, und kann Pilze und Wild- und Heilpflanzen bestimmen und verarbeiten.
Was ist mein Anliegen auf dieser Erde:
Ich möchte Menschen mit der Natur verbinden. Sei es über meine Videos oder in der “echten” Welt über Kurse und geführte Trekking Touren.
Ich komme aus dem Schwarzwald und habe dort, neben der Produktion von YouTube-Videos, Trekking Touren durchgeführt, sowie Survival- und Bushcraft Kurse geleitet.