
Dezember 2024 © Frank Oliver Glöckner
+++ La Palma blickt nach Dänemark: Lernen von Samsø für eine grüne Zukunft +++ Neurochirurg am Universitätskrankenhaus La Palma +++ Bildungsminister auf La Palma: Zukunft der zerstörten Schulen im Fokus +++ Tijarafe: Neues Unternehmenszentrum und Wohngebäude nimmt Gestalt an +++ Cayuco kentert vor La Restinga – 84 Menschen gerettet +++
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La Palma blickt nach Dänemark: Lernen von Samsø für eine grüne Zukunft

© Cabildo
Eine Delegation aus Vertretern des Cabildo de La Palma, La Palma Renovable und der Energiegenossenschaft Energía Bonita ist nach Samsø (Dänemark) gereist, um sich dort ein erfolgreiches Modell der Energiewende anzusehen. Samsø hat es geschafft, sich komplett mit erneuerbaren Energien zu versorgen – ein Konzept, das nun als Inspiration für La Palma dienen soll.
Was macht Samsø besonders?
Die dänische Insel hat bereits 1997 den Weg zur Klimaneutralität eingeschlagen und sich durch Bürgerbeteiligung und lokale Energiegenossenschaften unabhängig von fossilen Brennstoffen gemacht. Heute produziert sie sogar mehr Energie, als sie verbraucht.
Was kann La Palma daraus mitnehmen?
Auf La Palma gibt es bereits erste Ansätze für eine gemeinschaftliche Energiewende, wie die Energiegemeinschaft Energía Bonita, die inzwischen acht Photovoltaikanlagen betreibt. Der Besuch in Dänemark soll helfen, konkrete Ideen für den Ausbau erneuerbarer Energien und eine stärkere Bürgerbeteiligung auf der Insel zu entwickeln.
Unterstützung aus Europa
Die Reise wird durch verschiedene EU-Programme finanziert, darunter Communities for Climate und Clean Energy for EU Islands. La Palma Renovable, ein vom Cabildo unterstütztes Projekt, verfolgt weiterhin das Ziel, die Insel 100 % erneuerbar zu machen – mit Fokus auf lokale Wirtschaft, Bürgerbeteiligung und dezentrale Energieversorgung.
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Neurochirurg am Universitätskrankenhaus La Palma

© Heidrun Schumann
Das Universitätskrankenhaus La Palma hat erstmals einen festangestellten Neurochirurgen in sein Team aufgenommen – ein Novum für öffentliche Krankenhäuser in Spanien. Seit Juli finden bereits Sprechstunden auf der Insel statt, wodurch viele Patienten nicht mehr nach Teneriffa reisen müssen. Die ersten neurochirurgischen Eingriffe begannen im Januar dieses Jahres. Seitdem wurden mehr als zehn Patienten operiert, darunter Eingriffe zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen sowie Operationen an Schädel- und Hirnverletzungen.
Verbesserung der Ausstattung
Zusätzlich zur personellen Verstärkung wird die technische Ausstattung der Schmerzklinik modernisiert. Geplant ist die Anschaffung eines neuen chirurgischen Geräts, das minimalinvasive Bandscheibenoperationen ermöglicht und somit die postoperative Erholungszeit verkürzt.
Der Leiter des Gesundheitsbereichs La Palma, Francisco Ferraz, begrüßt diese Verbesserungen und betont, dass sowohl die Verstärkung des Fachpersonals als auch die Investition in neue Medizintechnik die Wartezeiten für Konsultationen und Operationen erheblich reduzieren werden.
Zudem sei diese Initiative Teil des Aktionsplans HULP Ad Futurum, in dessen Rahmen eine Studie zur Bewertung der menschlichen und wirtschaftlichen Vorteile dieser Maßnahmen durchgeführt wird. Ziel ist es, die Behandlung von Patienten direkt auf La Palma sicherzustellen und die Anzahl der Verlegungen auf andere Inseln zu verringern.
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Bildungsminister auf La Palma: Zukunft der zerstörten Schulen im Fokus

© Heidrun Schumann
Der kanarische Bildungsminister Poli Suárez ist für zwei Tage auf La Palma, um sich ein Bild von der Lage der Schulen zu machen – insbesondere derjenigen, die vom Vulkanausbruch betroffen sind.
Wiederaufbau & Schulstandorte: Wie geht es weiter?
Bei einem Besuch der Grundschule CEIP Adamancasis in El Paso betonte Suárez, wie wichtig der Austausch mit Lehrkräften, Eltern und Institutionen sei, bevor Entscheidungen getroffen werden – vor allem in Bezug auf den Wiederaufbau des CEIP La Laguna und die mögliche Rückkehr der Schüler nach Puerto Naos.
“Unsere Bildungspolitik darf sich nicht nur auf die großen Inseln konzentrieren – wir setzen uns für alle Kanareninseln gleichermaßen ein”, so Suárez.
CEIP La Laguna: Wann kommt der Wiederaufbau?
Die Regierung arbeitet gemeinsam mit dem Cabildo de La Palma an einem Kooperationsabkommen.
“Der Entwurf liegt zur rechtlichen Prüfung vor, und bis Ende des Monats erwarten wir die endgültige Projektplanung – dann kann auch die Finanzierung festgelegt werden.”
Zusätzlich kündigte Suárez ein Treffen mit der Schulleitung und den betroffenen Familien an, um sie über den aktuellen Stand zu informieren.
Rückkehr nach Puerto Naos bleibt ungewiss
Das Schulzentrum in Puerto Naos ist seit dem Vulkanausbruch 2021 geschlossen, da dort weiterhin vulkanische Gase auftreten. Eine Rückkehr ist erst möglich, wenn die Gesundheitsbehörde grünes Licht gibt.

© Heidrun Schumann
“Wir stehen einer Wiedereröffnung der Schule nicht im Weg, doch die Sicherheit muss durch ein offizielles Gutachten bestätigt werden. Viele Eltern fühlen sich nicht ausreichend informiert und haben weiterhin Bedenken,” erklärte der Minister.
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Tijarafe: Neues Unternehmenszentrum und Wohngebäude nimmt Gestalt an

© Cabildo
Am Ortseingang von Tijarafe nimmt ein neues Projekt Form an: Das Cabildo de La Palma arbeitet an einem Unternehmenszentrum und einem modernen Wohngebäude – finanziert durch den Fondo de Desarrollo de Canarias (Fdcan) mit über fünf Millionen Euro.
Mehr Chancen für Unternehmen und neue Jobs
Das Zentrum soll Gründern und kleinen Unternehmen den Start erleichtern und für mehr wirtschaftliche Vielfalt auf La Palma sorgen. Inselpräsident Sergio Rodríguez sieht darin eine große Chance: „Wir fördern Innovation, schaffen Arbeitsplätze und bieten gleichzeitig neuen Wohnraum – ein echter Gewinn für die Region.“
Auch Tijarafes Bürgermeisterin Yaiza Cáceres ist überzeugt: „Dieses Projekt macht Tijarafe zu einem Knotenpunkt für kreative Geschäftsideen und wirtschaftliche Entwicklung im Nordwesten der Insel.“ Gleichzeitig entstehen öffentliche Räume für Bewohner und Besucher, die den Ort kulturell bereichern.
Ein Gebäude mit vielen Möglichkeiten
Der Neubau wird eine moderne, gestaffelte Architektur haben – mit vier Stockwerken über und zwei unter der Erde.
- Unten: Zwei Parkebenen für 26 Fahrzeuge.
- Erdgeschoss: Sechs Gewerbeeinheiten, ein Zugang zu den Wohnungen und ein überdachter Bereich.
- Erste Etage: Büros, eine Bar-Cafeteria und ein „Espacio de Arte“ als Treffpunkt für kreative Köpfe.
- Zweite und dritte Etage: Drei Geschäftsräume und sechs neue Wohnungen für die Gemeinde.
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Cayuco kentert vor La Restinga – 84 Menschen gerettet

© pixabay
In der Nacht zum Dienstag ist vor El Hierro ein Cayuco mit 84 Migranten aus Subsahara-Afrika, darunter drei Frauen, gekentert. Das Boot geriet gegen 01:30 Uhr in Seenot, als es sich bereits in Küstennähe befand.
Rettung in letzter Minute
Das stark beschädigte Boot erreichte den Hafen von La Restinga, sank jedoch kurz darauf. Einige Geflüchtete konnten sich auf die Salvamar Acrux, ein Rettungsschiff, das im Hafen lag, retten. Andere schwammen ans Ufer oder wurden von Küstenwache und Rotem Kreuz aus dem Wasser gezogen.
Alle Personen wurden in Sicherheit gebracht und medizinisch versorgt. Laut den Notfalldiensten befanden sie sich in stabilem Zustand, sodass keine Krankenhausaufenthalte nötig waren.
Unterbringung und weitere Schritte
Die Geretteten wurden in das Zentrum für vorübergehende Unterbringung (CATE) in San Andrés gebracht. Dort betreut sie die Hilfsorganisation „Corazón Naranja-Ebrima Sonko“, bis sie unter polizeilicher Aufsicht auf andere Unterkünfte verteilt werden.
Deutlicher Rückgang der Migration
Nach Angaben des spanischen Innenministeriums ist die Zahl der Ankünfte auf den Kanaren im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken. Bis zum 15. Februar 2025 wurden 6.622 Migranten registriert – 43,3 % weniger als im gleichen Zeitraum 2024, als 11.672 Menschen die Inseln erreichten.
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