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La Palma: Bildhauer-Kurse bei Steinmetz Jürgen Risse

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Bildhauer-Kurse bei Steinmetz Jürgen Risse in La Punta

Im Urlaub Unvergängliches schaffen:

 „Frei vom Hieb, und lass es fließen“

Im Urlaub mal richtig draufhauen, dabei ein eigenes Kunstwerk erschaffen und nette Leute treffen: All das kann man bei den Bildhauerkursen von Jürgen Risse auf La Palma. Den Steinen Leben einzuhauchen lernen die Teilnehmer hier in entspannter Athmosphäre, wie unser Abstecher in das Haus von Jürgen in La Punta zeigt.

 

Jürgens Waschbecken aus Steinwürfeln wurde einst sogar im Ökohaus im Bauzentrum München ausgestellt: Jürgen Risse versteht nicht nur sein Handwerk, sondern hat auch eine ausgesprochen künstlerische Ader.

Jürgens Waschbecken aus Steinwürfeln wurde einst sogar im Ökohaus im Bauzentrum München ausgestellt: Der Steinbildhauer-Meister versteht nicht nur sein Handwerk, sondern hat auch eine ausgesprochen künstlerische Ader. Foto: Jürgen Risse

Er weiß, wie man Knipfelhammer und Fäustel schwingt: Jürgen Risse blickt auf mehr als 40 Jahre Beruferfahrung als Steinmetz und Bildhauer zurück. Der heute 56jährige wuchs im elterlichen Betrieb in die hohe Kunst der Steinbearbeitung hinein, absolvierte in Augsburg seine Lehre und ging in München auf die Berufs- und Meisterschule. In der Bayern-Metropole machte er sich in den 1980er-Jahren selbständig und spezialisierte sich auf exklusive Bäder sowie Kunst am Bau – einige seiner Objekte fanden sogar Einzug in Ausstellungen. Denn Jürgen hat seit jeher eine künstlerische Ader, fand aber bis jetzt nicht wirklich Zeit, sich seiner wahren Liebe – der Bildhauerei – zu widmen:

Risse-Objekte und -Bäder zieren viele Anwesen auf La Palma: Jetzt will sich Jürgen ganz der Bildhauerei widmen.

Risse-Objekte und -Bäder zieren viele Anwesen auf La Palma: Jetzt will sich Jürgen ganz der Bildhauerei widmen. Foto: Jürgen Risse

Zwölf Jahre lang habe ich in meinem Betrieb in Müchen mit acht Mitarbeitern zum Teil auch ganz verrückte Sachen gemacht, aber es war halt eine stressige Geschichte. Deshalb bin ich 1999 nach La Palma gezogen und wollte hier eigentlich schwerpunktmäßig Steinbildhauerei betreiben und meinen eigenen Intentionen folgen. Allerdings musste ich schon noch ein bisschen Geld verdienen und habe mich auch auf der Insel selbständig gemacht. So kam es, dass ich mich wieder habe ziehen lassen, denn die Aufträge kommen hier fast von selbst, wenn man gute Arbeit macht. Ich habe auf La Palma wieder viele Bäder gebaut, allerdings war es nicht ganz so stressig wie in Deutschland…

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Teilnehmer der ersten Kurse von Jürgen Risse: hatten Spaß, erlebten interessante Prozesse während ihrer Arbeit mit dem Stein und schufen ein eigenes, unvergängliches Kunstwerk. Fotos: Jürgen Risse

Jetzt aber nimmt sich Jürgen Zeit für seine kreative Schaffenskraft. Zum einen beim Hauen eigener, mit Vorliebe surrealistischer Objekte, zum anderen als Lehrer in den Workshops, mit denen er im Winter 2015/16 begonnen hat. Der Fachmann berichtet, dass die Leute „sehr großen Spaß“ hatten, und dass auch Frauen das harte Kunsthandwerk nicht scheuen. Jetzt im Sommer ist Pause, denn die Kurse finden unter einer Pergola im Freien statt – und das wäre nun zu heiß. Die milden Winter auf La Palma sind jedoch ideal, und wenn´s mal windig ist, lässt Jürgen die Rollos runter, oder man kann sich zwischendrin in seiner gute Stube am warmen Holzofen aufwärmen. Ist aber normalerweise nicht nötig, denn beim Dialog mit dem Stein wird´s einem schon warm. Ab November 2016 geht´s schon wieder los, lädt Jürgen ein:

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Jeder kann es lernen: Jürgen gibt am Anfang eine Einführung in Material- und Werkzeugkunde und dem Umgang mit dem Stein. Foto: La Palma 24

Am Anfang gibt es ein einstündiges Einführungsgespräch, wobei ich Wichtiges und Interessantes über Werkzeuge, Arbeitstechniken, Körperhaltung, Ideenfindung und letztlich über den zu bearbeitenden Stein erzähle. Dann arbeiten wir bis zur Mittagspause, wo wir nach Absprache in der Cooperativa von La Punta oder am Kiosco von Tijarafe ein paar Tapas essen gehen – auch vegetarisch. Anschließend geht´s weiter bis gegen 17 Uhr, wobei es bei mir immer Kaffee, Tee, Erfrischungsgetränke und was Süßes gibt. Ganz wichtig ist mir allerdings, dass die Workshops keine steife Sache sind – wir sind hier nicht in der Schule. Ich bin kein strenger Lehrer, sondern erkläre, wie man die eigenen Intentionen beim Arbeiten zulässt und eventuell entstehende Blockaden im kreativen Prozess aufheben kann. Zu gegebener Zeit legt man eine Pause ein! Die braucht man auch, um zu sehen, wie´s weitergeht. Immer wieder muss man weg vom Objekt, also mit etwas Abstand zum Stein das bisher „Entstandene“ auf sich wirken lassen; dem ungeahnten Raum Achtsamkeit geben, um anschließend mit Freude und Elan dem kreativen Prozess weiter zu folgen!

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Jürgen Risse: ist kein strenger Lehrer, sondern hilft geduldig. Foto: La Palma 24

Abwarten und Tee trinken lautet das Motto. Und man muss noch nicht mal eine Idee für eine Skulptur mitbringen. Ohne Vorlage im Kopf tun sich die Schüler laut Jürgen sogar leichter bei den ersten Schritten auf dem mit Felsen gepflasterten Weg der freien Bildhauerei:

Es geht auch ohne Vorstellungen. Ich sage dann zu meinen Kursteilnehmern, „setz Dich einfach hin und lass den Steinblock eine Weile auf Dich wirken“. So entdecken sie irgendwann die erste Form oder Anregung am Stein und beginnen. Dabei geht es allerdings nicht darum, die Strukturen des Steins nachzuarbeiten, sondern das Motto heißt, „Frei vom Hieb und lass es fließen“. Deshalb stelle ich auch ganz bewusst keine Bruchstücke oder Findlinge zur Verfügung, sondern Rechteckblöcke, mit denen ich übrigens auch selbst arbeite.

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Der Garten vor dem Open-Air-Atelier in Punta Gorda: Hier warten schon die Biocluster-Kalkblöcke aus Apulien in Italien darauf, in Skulpturen verwandelt zu werden. Foto: La Palma 24

52 x 37 x 27 Zentimeter groß sind die meisten der Quader, die Jürgen aus dem süditalienischen Apulien nach La Palma einschiffen ließ. Sechs Tonnen Bioklasten-Kalk warten nun in seinem offenen Atelier in La Punta auf schaffensfrohe Workshop-Teilnehmer, und ein Block wiegt so um die 100 Kilo. Natürlich können die Urlaubskünstler ihr gewichtiges Werk nicht im Flieger mit nach Hause nehmen, aber Jürgen organisiert den Transport:

Die fertigen Objekte werden verschiffungsgerecht in einer Holzkiste in Folie gepackt und mit  Hartschaum ausgeschäumt, damit die Skulptur in der Kiste fest drinsitzt! Dann führt die Firma La Palma Logistik zweimal im Jahr eine Sammelladung von Santa Cruz de La Palma nach Hamburg durch, und von dort geht es in Kleintransportern weiter bis vor die Haustür der Kursteilnehmer.

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Kalkstein-Blöcke in Arbeit: Auch Anfänger haben mit dem weichen Material sofort ein Erfolgserlebnis. Für fortgeschrittene Kursteilnehmer wird Jürgen härtere Steine wie Marmor nach La Palma einschiffen. Foto: La Palma 24

Das ist natürlich nicht ganz billig. Circa 80 Euro muss man für die Verschiffung nach Hamburg rechnen, und nochmal rund 60 Euro für den Kleintransport je nach Zielort in Deutschland. Die Kosten für die Workshops belaufen sich auf 90 Euro pro Tag plus Steinblock. Wobei die Mindestkursdauer drei Tage beträgt. Jürgen erklärt, warum:

Schnupperkurse machen keinen Sinn, denn es ist wichtig dranzubleiben – allerdings kann man schon mal eine Stunde vorbeikommen und probieren. Man bringt an einem oder zwei Tagen einfach zu wenig fertig, denn wenn der erwünschte Flow einsetzt, sollte man dranbleiben können. Denn der Flow gibt dem Ganzen “Sinn” bei diesem oft ertmaligen und tollen Erlebnis.

Dekorativ cremeweiß sind die Kalkstein-Blöcke, der junge Meereskalk ist außerdem ungefährlich beim Einatmen, und die fein abgeraspelten Reste landen später auf dem Kompost eines Gärtner-Freundes. Aber Jürgen weiß, dass dieser Werkstoff für Bildhauer noch mehr Vorteile hat:

Mit diesem Stein haben auch Laien gleich ein Erfolgserlebnis, denn es geht vorwärts beim Arbeiten. Für geübtere Kursteilnehmer stelle ich auf Wunsch auch härtere Blöcke – etwa aus Marmor – bereit. Fortgeschrittene können auch Maschinen-Kurse belegen und dann mit Flexen, Schleifmaschinen und Kompressor-Werkzeugen dem Stein zu Leibe rücken.

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Knipfl-Hämmer in der Werkstatt von Jürgen: kommen während der neuen Kurse im Winter 2016 zum Einsatz.

Ansonsten liegen in der Werkstatt von Jürgen Knipfel-Hämmer, Spitzmeißel, Sprengmeißel, Zahmeißel, Schlageisen, Raspeln sowie Fäustel und weiteres interessantes Werkzeug bereit. Interessenten erfahren die genauen Workshop-Termine auf der Website von Jürgen Risse (siehe unten).  Last but not least: Übrigens kann man auch direkt bei Jürgen auf dem Grundstück oder in der Nachbarschaft ein Ferienhäuschen mieten.

 

Kontaktdaten zu den Bildhauerkursen auf La Palma:

Auf dem Gelände von Jürgen in La Punta gibt es auch ein Apartment mit Pool: Hier können sich die Kursteilnehmer auch einmieten, und in der Nachbarschaft gibt es ebenfalls Urlaubsdomizile. Foto: La Palma 24

Auf dem Gelände von Jürgen in La Punta gibt es auch ein Apartment mit Pool: Hier können sich die Kursteilnehmer auch einmieten, und in der Nachbarschaft warten noch mehr Urlaubsdomizile auf Gäste. Foto: La Palma 24

 

Hier geht es zur Internetseite von Jürgen Risse.

E-Mail Jürgen Risse: info@bildhauerkurse-la-palma.com

Mobiltelefon/Whats App: 0034 – 649.861.367

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