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Transvulcania-Ultra 2018: Hannes Namberger in den Top Ten

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Transvulcania-Ultra 2018 La Palma: Hannes Namberger sorgt für eine Überraschung

 

Hannes Namberger: Der Top-Skifahrer aus dem B-Kader des DSV zeigte auf La Palma, dass er auch beinharte Trails über die Vulkane von La Palma packt. Foto: Hannes

Aufi statt abi: Der Top-Skifahrer Hannes Namberger aus dem B-Kader des Deutschen Ski- Verbandes DSV zeigte auf La Palma, dass er auch beinharte Trails über die Vulkane in der Hitze der Kanareninsel La Palma packt. Foto: Hannes

“Parole Vollgas in die Nacht rein!”

Vor der Transvulcania 2018 gelang nur einem Deutschen der Sprung in die Top Ten des 74,3-K-Ultramarathons auf La Palma: Stephan Hugenschmidt wurde 2014 Fünfter, und 2016 kam der schnelle Mann aus Radolfszell am Bodensee auf Platz 6. Jetzt hat ein weiterer Skyrunner aus Alemania den Olymp der Königsklasse bei der TRV erreicht: Zur Überraschung aller lief Hannes Namberger vom Team Dynafit unter 2.000 Ultra-RunnerInnen in der Zeit von 7:53:01 auf Platz 8. Wir haben ihn im Ziel in Los Llanos kurz mal gesprochen.

Hannes, Du bist ja eigentlich Skifahrer und als Mitglied des DSV B-Kaders im Slalom und Riesenslalom die Pisten hinabgedüst. Jetzt läufst Du plötzlich die Vulkane von La Palma hinauf. Wie kommt´s zu diesem Umkehrschwung?

Hannes Namberger im Ziel des TRV-Ultra in Los Llanos: Der Newcomer wirkte nach dem Rennen nicht besonders erschöpft, gab gleich ein Interview und spazierte von dannen. Foto: La Palma 24

Hannes Namberger im Ziel des TRV-Ultra in Los Llanos: Der Newcomer wirkte nach dem Rennen nicht besonders erschöpft, gab gleich ein Interview und spazierte fröhlich von dannen. Foto: La Palma 24

Hannes Namberger: Ausdauertraining gehört auch für Skifahrer dazu. Ich bin 2015 beim Karwendelmarsch auf den Geschmack gekommen, seither ist Trailrunning mein neuer Sport. Nach La Palma hat´s mich nun zum ersten Mal verschlagen. Ich bin zusammen mit meinem Spezl Daniel Jung aus Südtirol unterwegs – der ist übrigens noch vor mir auf Platz 7 gespurtet.

Wie habt Ihr beide es geschafft, auf Anhieb in die Top Ten des berühmten Transvulcania Ultras zu jumpen?

Hannes: Das Rennen, der Start am Leuchtturm im Süden – das war einfach nur genial da wegzulaufen. Unser Motto war “Vollgas in die Nacht rein”, dann gab es oben einen wunderschönen Sonnenaufgang, und wir haben eine gute Gruppe gesucht und sind dran geblieben. Unsere Parole hieß einfach “Gas geben, Gas geben, Gas geben…” (lacht). Beim Downhill von der Calerda nach Tazacorte habe ich dann ein bisschen einsparen müssen, aber am Schluss rauf zum Ziel in Los Llanos habe ich nochmal Zwei schnupfen können, und das war der achte Platz – geil!

Die Zeiten des diesjährigen TRV-Ultra liegen ja stark über denen der Vorjahre. Lag´s am Wetter?

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Passiert nach Skirennen wahrscheinlich eher weniger: Eine Tranvulcania-Helferin ist dem Ultra-Marathon-Man aus Bayern beim Abkühlen der geplagten Füße behilflich. Foto: La Palma 24

Hannes: Es war schon sehr stürmisch… Da hast Du manchmal sogar wie beim Radfahren a bisserl den Windschatten gesucht. Und bei Kilometer 20 hat es das Regnen angefangen, da wurde es dann richtig kalt. Das hat es einen schon ausgelaugt, aber dafür ist es dann ab dem Pico de La Nieve oben in der Caldera richtig, richtig warm geworden. Ich bin schon stolz, dass ich es bei diesem krassen Wetter unter acht Stunden geschafft habe.

Hannes, viele Skyrunner der Weltelite können vom Berglauf leben. Bewegst Du Dich auch in dieser Kategorie?

Hannes (lacht): Nein, ich bin kein Profi, ich muss schon noch arbeiten. Ha, i bin bei der Bundespolizei und arbeite 41 Stunden die Woche. Nach Feierabend ist Training angesagt, ich kann direkt vom Haus aus in die Berge starten, und dann geht´s los.

Was sagst Du zur Neuregelung am Start? 2018 wurde ja erstmals ein Stück auf der Straße gelaufen, bevor es auf den Wanderweg GR-131 ging…

Hannes: Das war perfekt, super. Da entzerrt sich das Ganze, die Schnellen sind weg, und die Hinteren müssen nicht stehen. Die Strecke ist sowieso geil.

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Hannes aus Ruhpolding: Heißer Anwärter für einen Skyrunning-Kalender. Foto: La Palma 24

Und nun geht´s wieder nach Hause ins Oberbayrische?

Hannes: Nein, ich bleibe noch bis Mittwoch da. Am Sonntag ist Erholen angesagt, und dann gehe ich mit meinem Spezl Daniel noch zwei wandern und La Palma erkunden.

Hannes, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg auf den Trails und auf den Pisten dieser Welt!

Der Transvulcania-Ultra: kind of magic

Der Transvulcania-Ultra auf La Palma: Kind of magic, ein Zauber, dem in der X-Edition der TRV heuer 2.000 SkyrunnerInnen verfielen – Tendenz weiter steigend. Allerdings wird der Run auf den Run inzwischen nach oben gedeckelt – die Rennleitung von La Palma muss im Blick auf die ständig ansteigende Nachfrage und die Machbarkeit eines solchen Mega-Events die Zahl der Zulassungen genau kalkulieren – 2018 waren 2.000 HimmelsstürmerInnen beim Ultra möglich. Aber nach dem Rennen ist vor dem Rennen: Alles wartet auf den Transvulcania-Ultra 2019, den die International Skyrunning Federation (ISF) in die neu geschaffene Kategorie der Super-Races aufgenommen hat. Demnach wird der Tanz über die Vulkane von La Palma im kommenden Jahr noch spannender werden. Denn die SuperSky Races sollen viermal so viele Punke und wesentlich höhere Prämien bringen als alle bis dato ausgetragenen Ultras. Und damit nicht genug: Die ISF hat festgelegt, dass sich die ersten Sieben der Super-Races für das zuvor nie dagewesene SkyMaster-Finale 2019 qualifizieren: Bei diesem Top of the Top der Himmelsstürmer dieses Planeten darf also nur die Creme de la Creme der Skyrunning-Szene aus den vier Super-Races antreten. (Anmerkung der Redaktion: Vorm Jahrtausendwechsel war die ISF eine relativ kleine Organistation aus engagierten BergläuferInnen – 2018 ist die International Skyrunning Federation zu einer Institution angewachsen, die  202 Rennen in 18 Ländern mit 50.000 AthletInnen aus 65 Nationen pro Jahr veranstaltet – und das Ende dieses weltweiten Trends ist noch nicht abzusehen. Kein Wunder, dass es inzwischen Bestrebungen gibt, Skyrunning olympisch zu machen – unterstützt werden dürfte dieser Ansatz nicht nur von den Cracks bei den Rennen, sondern auch von den Millionen “ganz normaler” HimmelsstürmerInnen auf dem Planeten Erde, die Spaß am Berglaufen haben und vielleicht davon träumen, bei einem der großen Races mitzulaufen. Aber immer frei nach dem Gedanken: “I did it” – vorn wäre natürlich schön, aber im Grunde gilt: “dabei sein ist alles…”- so ging auch Hannes Namberger an den Start am Leuchtturm im Süden von La Palma, bevor es dämmerte auf der Isla Boita…) Foto: TRV-Rennleitung/Saúl Santos

 

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